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Kieler Bauunternehmer zeigt der Bahn die 'Tür'

Ein Handwerker aus Kiel zeigt der Deutschen Bahn, wie man auf offene Rechnungen reagiert.

In Schleswig-Holstein hat sich ein mutiger Handwerker aus Kiel einen ungewöhnlichen Weg ausgedacht, um auf unbezahlte Rechnungen aufmerksam zu machen. Die örtliche Baufirma hatte Türen für das DB-Reisezentrum in Kiel geliefert und eingebaut, doch die Deutsche Bahn hatte die Rechnungen dafür nicht beglichen. Nach mehrfachen Mahnungen hatte der Geschäftsführer der Baufirma genug und ließ kurzerhand alle Türen wieder ausbauen – ja, sogar die WC-Türen!

Die Aktion des Unternehmers mag auf den ersten Blick kurios erscheinen, doch sie verweist auf ein ernstes Problem, mit dem viele kleine Handwerksbetriebe konfrontiert sind. Große Konzerne und die öffentliche Verwaltung zahlen oft ihre Rechnungen nicht rechtzeitig, und Handwerker bleiben auf den Kosten sitzen. In diesem Fall drohte der Baufirma durch die ausbleibende Zahlung der Deutschen Bahn sogar ernsthafte finanzielle Gefahr.

Die Ironie dabei ist, dass die Deutsche Bahn selbst gegen Schwarzfahrer vorgeht und Fahrgäste mit Verspätungen bestraft. Doch wenn es um die Begleichung eigener Rechnungen geht, scheint sie weniger gewillt zu sein. Der Unternehmer aus Kiel ärgert sich zu Recht darüber und findet es unverschämt, dass die Bahn nicht mit gutem Beispiel vorangeht.

Die Deutsche Bahn verteidigt sich und bezeichnet den Ausbau der Türen als unberechtigt. Dennoch hat sie mittlerweile Ersatztüren bestellt, deren Lieferzeit jedoch ungewiss ist. Der Fall könnte sogar vor Gericht landen, obwohl der Handwerker betont, dass er nach wie vor an einer Einigung interessiert ist.

Diese Geschichte zeigt deutlich, dass es für Handwerksbetriebe oft eine Herausforderung ist, gegenüber großen Konzernen und der öffentlichen Verwaltung offene Rechnungen einzutreiben. Der Fall aus Kiel verdeutlicht die Frustration und den Mut eines einzelnen Handwerkers, der sich nicht länger hinhalten lassen wollte.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Geschichte dazu beiträgt, auf das Problem der ausbleibenden Zahlungen gegenüber Handwerksbetrieben aufmerksam zu machen und eine Diskussion darüber anzuregen, wie dieses Problem gelöst werden kann. Denn am Ende des Tages verdienen auch kleine Handwerksbetriebe Respekt und eine pünktliche Bezahlung für ihre Arbeit.

Quellen: t-online, kn-online

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